Gesetzliche Unfallversicherung – schützt sie während der Fahrt zur Arbeit?

Weil ein Arbeitnehmer auf dem Weg zur Arbeit einen Umweg gefahren ist und dabei einen sehr schweren Unfall erlitten hat, wollte die Berufsgenossenschaft dieses Unglück nicht als Arbeitsunfall anerkennen mit der Begründung, es handle sich hier um einen unversicherten Weg. Der Geschädigte musste dagegen klagen und gewann.

Das Hessische Landessozialgericht hatte entschieden, dass ein Weg zur Arbeit auch dann einer ist, wenn ein Umweg gefahren wird. Ein Stau kann z.B. der Grund dafür sein oder auch einfach nur ein irrtümliches Abbiegen. Solange der Versicherte am Fahrtziel festhalte gilt dies als Weg zur Arbeit. Es kommt demnach auf das Fahrtziel an und weniger auf die gewählte Route. Wenn in diesem Rahmen ein Unfall geschieht, muss die Versicherung leisten.

Quelle: Cash-online.de

Was ist der Unterschied zwischen der gesetzlichen und der privaten Unfallversicherung?

Eine gesetzliche Unfallversicherung und eine private Unfallversicherung sind zwei verschiedene Arten von Versicherungen, die Menschen gegen die finanziellen Folgen von Unfällen absichern. Hier sind die wichtigsten Unterschiede zwischen ihnen:

  1. Träger:

    • Gesetzliche Unfallversicherung: In vielen Ländern, darunter Deutschland, existiert eine gesetzliche Unfallversicherung, die von staatlichen Stellen verwaltet wird. Die Beiträge werden in der Regel von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gemeinsam getragen, und die Versicherung deckt Unfälle, die während der Arbeit oder auf dem Weg zur Arbeit passieren (Arbeitsunfälle) sowie Berufskrankheiten.

    • Private Unfallversicherung: Eine private Unfallversicherung wird von privaten Versicherungsunternehmen angeboten. Jeder Einzelne kann eine solche Police abschließen, unabhängig von seiner beruflichen Tätigkeit. Sie deckt in der Regel Unfälle in allen Lebensbereichen, nicht nur am Arbeitsplatz.

  2. Leistungsumfang:

    • Gesetzliche Unfallversicherung: Die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung sind in der Regel gesetzlich festgelegt und konzentrieren sich hauptsächlich auf die Absicherung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Sie bietet in der Regel keine Leistungen für Freizeitunfälle oder Unfälle außerhalb des Arbeitsumfelds.

    • Private Unfallversicherung: Die Leistungen einer privaten Unfallversicherung können je nach Vertrag erheblich variieren. Sie kann Schutz für Unfälle in verschiedenen Lebenssituationen bieten, einschließlich Arbeitsunfällen, Freizeitunfällen, Unfällen im Straßenverkehr und mehr. Die Versicherungsprämie und der Umfang der Deckung hängen von den individuellen Bedürfnissen und Vereinbarungen ab.

  3. Beitrag und Prämie:

    • Gesetzliche Unfallversicherung: Die Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung werden in der Regel zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern aufgeteilt, wobei der Arbeitgeber den Großteil übernimmt. Die Höhe der Beiträge ist gesetzlich festgelegt.

    • Private Unfallversicherung: Die Prämien für private Unfallversicherungen hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Alter, der Gesundheitszustand und der gewünschte Umfang der Deckung. Die Kosten können individuell angepasst werden, um den Bedürfnissen des Versicherten gerecht zu werden.

  4. Flexibilität und Zusatzleistungen:

    • Gesetzliche Unfallversicherung: Die gesetzliche Unfallversicherung bietet in der Regel weniger Flexibilität und enthält in der Regel keine zusätzlichen Versicherungsleistungen oder Optionen.

    • Private Unfallversicherung: Private Unfallversicherungen bieten in der Regel eine größere Flexibilität, da sie an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden können. Versicherte können oft Zusatzleistungen wie Invaliditätsrenten, Krankenhaustagegeld oder Unfalltodversicherung einschließen.

Im Allgemeinen deckt die gesetzliche Unfallversicherung hauptsächlich Arbeitsunfälle, während eine private Unfallversicherung eine breitere Palette von Unfällen im Alltag abdecken kann. Die Wahl zwischen den beiden hängt von den individuellen Umständen, Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten ab. Es ist wichtig, die Bedingungen und den Umfang der jeweiligen Versicherungspolice sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass sie den gewünschten Schutz bietet.

Wann leistet eine private Unfallversicherung?

Eine Unfallversicherung leistet in der Regel bei Schäden, die durch Unfälle verursacht werden. Diese Versicherung bietet finanzielle Unterstützung im Falle von Verletzungen oder Invalidität, die durch Unfälle entstehen. Hier sind die gängigen Schäden und Leistungen, die von einer Unfallversicherung abgedeckt sein können:

  1. Körperverletzungen: Die Unfallversicherung deckt medizinische Kosten wie Arztrechnungen, Krankenhauskosten, Operationen und Medikamente, die aufgrund von Unfallverletzungen anfallen.

  2. Invalidität: Wenn ein Unfall zu einer dauerhaften Invalidität führt und Sie dadurch nicht mehr in der Lage sind, Ihren Beruf auszuüben oder alltägliche Aktivitäten durchzuführen, zahlt die Versicherung eine Invaliditätsleistung. Die Höhe der Leistung hängt oft von der Schwere der Invalidität ab.

  3. Todesfallleistung: Wenn ein Unfall tödlich endet, zahlt die Versicherung eine Todesfallleistung an die benannten Begünstigten oder die Erben des Versicherten aus.

  4. Reha und Rehabilitation: Die Versicherung kann auch Rehabilitation, Physiotherapie oder andere Behandlungen unterstützen, die zur Genesung nach einem Unfall erforderlich sind.

  5. Krankenhaustagegeld: Einige Unfallversicherungen bieten auch Krankenhaustagegeld, das während eines Krankenhausaufenthalts gezahlt wird, um die zusätzlichen Kosten zu decken.

  6. Unfalltod und Bergung: Zusätzlich zur Todesfallleistung können Unfallversicherungen auch die Kosten für die Bergung des Versicherten nach einem Unfall decken.

Es ist wichtig zu beachten, dass Unfallversicherungen normalerweise nur Unfälle abdecken und keine Krankheiten oder Gesundheitsprobleme. Die genauen Bedingungen und Leistungen können je nach Versicherungspolice variieren, daher sollten Sie die Police sorgfältig prüfen und sich bei Fragen an Ihren Versicherungsvertreter wenden. Es gibt auch spezielle Unfallversicherungen für bestimmte Risikogruppen, wie beispielsweise Sportler oder Berufsgruppen, die einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt sind.

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