Einige Versicherer bieten neuerdings eine Krebsversicherung als Zusatzversicherung gegen Krebs an. Verbraucherschützer sehen diese Policen  kritisch. Sie raten in diesem Fall eher zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, wie kürzlich in einem Artikel des Magazins  Stern berichtet wurde.

(Stern vom 14.07.2016)

 

Eine Krebs-Zusatzversicherung  bietet in der Regel folgende Leistungen an:

 ✔ Finanzielle Leistung bei Erstdiagnose einer bestimmten bösartigen Krebserkrankung
✔ Die ausgezahlte Summe steht zur freien Verfügung
✔ Freie Wahl der Versicherungssumme von 10.000 Euro bis 100.000 Euro
✔ Kinder von 3 bis 18 Jahren sind kostenfrei mitversichert (Je Kind: 1/3 der V-Summe, max. 11.000 €)
✔ Einfache Gesundheitsprüfung – nur eine Antragsfrage
✔ Individuelle Beitragsbemessung durch Raucher-/Nichtrauchertarife

Im Schnitt liegen die Monatsbeiträge für diese Art von Versicherungspolicen bei ca. 40.- €. Gerade bei den hier angebotenen Früherkennungsmethoden wie Hautkrebsscreening ab dem 35. Lebensjahr, Ultraschall der Eierstöcke oder Bluttests zur Darmkrebsfrüherkennung ab dem 21. Lebensjahr handelt es sich hier um sog. IGEL Leistungen, die die Kassen nicht bezahlen und der Versicherte aus eigener Tasche sonst zahlen müsste. Dies bedeutet eine erhebliche finanzielle Erleichterung, wenn man bedenkt, dass solche Früherkennungsmethoden und IGEL Leistungen in die hunderte von Euros gehen. Das wäre ein Grund sich für eine Krebsversicherung zu entscheiden. Jürgen Windeler, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen aber widerspricht: „Wir alle wären glücklich, wenn das so einfach wäre. …der Nutzen mancher Früherkennung ist ungewiss, der Schaden sicher.“

Wenn die berufliche Ausübung einer Tätigkeit aufgrund einer Krebserkrankung verhindert wird, greift in diesem Fall die Berufsunfähigkeitsversicherung. vorausgesetzt, es wurde solche eine Police auch abgeschlossen. Deshalb gilt es hier abzuwägen, ob nicht die Berufsunfähigkeitsrente eine bessere Preis-Leistungsalternative bietet als eine Krebsversicherung. Bianca Boss vom Bund der Versicherten rät den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung einer Krebsversicherung vorzuziehen.