Wie schützen Sie sich am besten gegen Hackerangriffe?

Selber etwas unternehmen oder eine Cyberpolice abschließen?

Hackerangriffe verursachen bekanntlich immer mehr Schäden, nicht nur bei Unternehmen, sondern auch bei Privatpersonen. Da wir uns zunehmend vernetzen ist es eigentlich kein Wunder, dass wir  der Cyberkriminalität mehr Spielraum verschaffen.

So können Sie sich vor Hackerangriffen selber schützen

1. Sichere Passwörter

Wer ein einfaches Passwort benutzt und das auch noch für sämtliche Online Accounts und Social Media, der gibt dem Hacker somit die Möglichkeit freien Zugang zu allem zu bekommen. Der Cyber Dieb könnte somit auf Kosten des Geschädigten einkaufen oder ihn auf Social Media diskreditieren. Deshalb empfiehlt sich für jeden Zugang ein anderes Passwort zu benutzen. Da kommt eine ganze Liste zusammen und daher wäre ein sogenannter Passwort-Manager auf dem Rechner eine ganz gute Lösung. In diesem befinden sich sämtliche Passwörter und Online-Adressen. Wenn ein Hacker allerdings das General-Passwort für den Manager knackt, dann kann er frei und fröhlich Datenmissbrauch betreiben.

Ich empfehle eine sehr konservative und mühsame aber sehr sichere Methode: alle Passwörter auf einem Zettel verklausuliert auflisten. Der Zettel wird irgendwo in der Wohnung oder Büro versteckt und soll für einen Fremden unlesbar sein. Meine Frau hat sich solch eine Liste erarbeitet. IT Kollegen haben sie einst ausgelacht aber nun tun sie ihr das nach und schaffen sich  ihre eigene verschlüsselte Sprache.

2. VPN einrichten

Ein weiterer Schutz können VPNs sein, das sind virtuelle, private Netzwerke. Mit diesen kann der Nutzer einen ganz anderen Standort als den wirklichen angeben. Auch Geoblocking genannt. Zusätzlich kann man verhindern, dass Werbeunternehmen das eigene Profil aufsuchen und einen mit Werbung zumüllen und im W -Lan kann man sich durch diese Umleitungsplattform anonymer bewegen. Der Nachteil bei VPN ist, dass rund ein Drittel dieser Anbieter mit Malware verseucht sind. Also, steht man hier wieder da, wie zu Beginn. Gleiches Risiko.

3.Virensoftware

Da kommt keiner mehr daran vorbei. Und nicht nur für den PC, sondern auch für alle Endgeräte, d.h. Tablet, Laptop und Handy iost eine Virensoftware und Firewall ein Muss. Phishing Mails vermehren sich in rasendem Tempo. Täglich werden Fake- Mails von bekannten Banken, Kurierdiensten Krankenkassen und Lotteriegesellscvhaften u.a. verschickt. Mit dem Ziel Daten Leaks zu erhalten und somit an sensible Daten wie Kreditkarten Nummern oder Bankkonten zu gelangen. Oder man wird aufgefordert einen Link anzuklicken, um den Account zu aktualisieren und erhält dazu noch eine Rechnung mit Zahlungserinnerung. In solchen Fällen ist es immer ratsam die Mailadresse genau zu lesen. Meist ist die URL ganz anders als der Absender und hat extravagante Endungen. 

Abschluss einer Cyberversicherung

1. Cyberversicherung privat

Auch Privatpersonen sind immer mehr von Cyberkriminalität betroffen. Hier geht es meist um Betrug bei Onlinekäufen und Downloads, um Identitätsklau, wenn z.B. ein Benutzerkonto in einem sozialen Netzwerk gehackt wird sowie Datenzerstörung durch Phishing-Mails oder Malware. Nun kann man sich auch als Privatperson durch eine Cyberversicherung schützen lassen. Es gibt zwei Möglichkeiten der Absicherung. Einmal als Zusatzbaustein innerhalb einer Hausrat- oder einer Rechtschutzversicherung oder als Abschluss einer eigenständigen Versicherungspolice.

Wenn Sie bereits eine Hausrat- oder Rechtsschutzversicherung haben, dann fragen Sie ihren Versicherungsmakler nach den möglichen Tarifen, d.h. welche Schäden beglichen werden und was das kostet. Wenn Sie eine Cyberversicherung abschließen wollen, dann empfehle ich folgende Lösungen: Den Abschluss einer Cyberversicherung die einen Schutz von bis zu 3000 Euro pro Fall bei Online Käufen bietet, sowie bei Vermögensschäden durch Identitätsdiebstahl bis zu 15.000 Euro leistet. Solch eine Versicherung kostet um die 45 Euro pro Jahr. Ich empfehle eine Kombination aus Rechtschutz- und Cyberversicherung. Hier werden nicht nur die Anwaltskosten übernommen, sondern auch Schäden die im Zusammenhang mit Onlinekäufen und Online Banking stehen beglichen. Auch was das leidige Thema Datenschutzgrundverordnung anbelangt, so leisten auch hier die Cyberversicherung Rechtsschutz. Solch eine Kombi aus privatem Rechtschutz und Cyberversicherung kostet ab 150 Euro im Jahr.

Auf jeden Fall rate ich eine genaue Bedarfsanalyse vom Versicherungsmakler erstellen zu lassen. Besteht bereits Versicherungsschutz in einer anderen Versicherung oder ist eine zusätzliche Versicherung von Nöten? Dazu rät übrigens auch die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. (Quelle: FAZ vom 05.01.2019, Seite 28)

Der Versicherungsverband GDV plant übrigens eine Cyberversicherung, die dem Versicherten ein Alarmsystem zur Verfügung stellt. Wenn Missbrauch durch die Weitergabe von Daten oder ein zu einfaches Passwort droht, dann wird der User darauf hingewiesen und die Löschung des Vorgangs eingeleitet. Bleibt zu hoffen, dass diese Lösung so bald wie möglich auf den Markt kommt.

2. Cyberversicherung Gewerbe

Für Unternehmen, Betriebe oder Selbständige gelten im Cyberschutz andere Parameter. Bei professionellem Umgang mit Daten und Software muss eine ganz andere Bedarfsanalyse gestellt werden. Cyberversicherungen für Gewerbe decken folgende Schäden ab: Hackerangriffe, Datenklau, Cybermobbing (Rufschädigung der Firma) Hardware- und Software Beschädigung und leisten auch bei Reparaturkosten, Schadensersatzansprüchen und Datenrettung. Viele Unternehmen winken immer noch ab. Sie sagen: „Wir haben unsere Daten in der Cloud“. Was diese Firmen vielleicht  nicht wissen, wenn Daten aus der Cloud gehackt werden, liegt die rechtliche Verantwortung beim Unternehmen und nicht beim Cloudanbieter. Das besagt, das neue Datenschutzgesetz und die Haftung ist seit kurzem auf 20 000 0000 Euro erweitert worden. Deshalb sollte man dieses Risiko nicht unter den Teppich kehren. Eine einfache Police kann ich in keinem Fall empfehlen. Ohne eine individuelle Risikoanalyse des Antragstellers kann keine genaue Deckung entworfen werden. Deshalb empfehle ich eine Beratung bei einem Versicherungsmakler, um die passende Police für Ihr Unternehmen zu erhalten.

Zusammenfassung

Eine Cyberversicherung abschließen und weiterhin leichtsinnig mit den Daten umgehen ist keine Lösung. Die weit reichenden Schäden aus der Cyberkriminalität zu ignorieren und nur auf das eigene Handeln zu vertrauen, ebenfalls nicht. Deshalb empfehlen wir beides: Eine Cyberpolice und sicherheitsbewusstes Vorgehen im Netz. Für eine Beratung zu Cyberversicherung in München stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.