Eine kürzlich erschienene Studie der Ratingagentur Franke & Bornberg  über die sieben größten Berufsunfähigkeitsversicherungen ergab ein grundsätzlich positives Ergebnis.

Die Wartezeit für Versicherte die sich berufsunfähig gemeldet haben,  beträgt  im Schnitt 180 Tage. D.h. wenn der Versicherte einen Antrag auf Leistung wegen Berufsunfähigkeit stellt, muss er, Korrespondenz und Gutachterbericht inbegriffen, mit bis zu einem halben Jahr Wartezeit rechnen. Dies liegt aber nicht an irgendwelchen Verzögerungstaktiken von Seiten des Versicherers, sondern hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Ein Prozessverzögerer sind oft fehlende Unterlagen die der Versicherte einreichen soll und nicht erledigt hat. Dazu gehört in erster Linie ein Fragbogen der bei Berufsunfähigkeitsmeldung ausgefüllt werden muss und auf den die Versicherung trotz mehrmaliger Aufforderung lange warten muss. In 44 Prozent der Meldungen geschieht dies.

Im Entscheidungsprozess ist oft ein medizinisches Gutachten notwendig. Da die zuständigen Gutachter  begrenzt sind, ergibt sich eine zeitliche Verzögerung. Das geschieht vor allem bei psychisch bedingten Erkrankungen. In über 10% der Fälle ist solch ein Gutachten notwendig und daher muss hier mit einem gewissen Zeitaufwand kalkuliert werden.

Eine Ablehnung zur Berufsunfähigkeitsrente besteht bei 25 Prozent der Anträge. In den vergangenen Jahren wurden allerdings mehr Fälle abgelehnt, so waren es noch bis zu 40 Prozent Ablehnungen im Jahre 2009. Vor Gericht gegangen sind Versicherungskunden in 3 Prozent der Fälle. Hier wiederrum obsiegten die Antragsteller  in 25 Prozent der Fälle, bei 9 Prozent gewann die Versicherung und in den meisten Fällen mussten sich die Parteien einem Vergleich aussetzen.

Positiv bewertet die Ratingagentur, dass sich Kunden immer mehr an unabhängige Versicherungsmaklern wenden, denn so sei gewährleistet, dass bei der gewählten Berufsunfähigkeitsversicherung das Leistungsprofil den Vorstellungen des Kunden entspricht.

Zusammenfassend wurde die Berufsunfähigkeitsversicherung als „das sinnvollste Produkt am Markt, um sich gegen das gesundheitsbedingte Ausscheiden aus dem Beruf abzusichern“,  bewertet.

(Quelle: FAZ vom 22.März 2916)