🛡️ Kann man eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch bei gefährlichem Hobby abschließen?

Grundsätzlich kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch bei Ausübung eines gefährlichen Hobbies abgeschlossen werden. Voraussetzung ist, dass das angegebene Hobby von der Versicherung akzeptiert wird. Meistens muss der Versicherungsnehmer einen Risikozuschlag bezahlen, in einigen Fällen kann der Versicherer den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung verweigern, wenn die Sportart als zu riskant eingestuft wird. Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) bieten finanziellen Schutz, wenn man seinen Beruf krankheits- oder unfallbedingt nicht mehr ausüben kann. Doch gelten die gleichen Bedingungen, wenn der Versicherte statt Tennisspielen und Laufen,  ein Hobby ausübt, das als gefährlich eingestuft wird?
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Versicherer solche Hobbys bewerten, welche Konsequenzen drohen, wenn ein Schadenfall bei Ausübung des gefährlichen Hobbies eintritt und worauf Sie beim Abschluss einer BU achten sollten.

📌 Was gilt als gefährliches Hobby?

Gefährliche Hobbys – im Versicherungsjargon oft als „Risikohobbys“ bezeichnet – sind Freizeitaktivitäten, bei denen ein überdurchschnittlich hohes Unfall- oder Verletzungsrisiko besteht.

Wann liegt ein überdurchschnittliches Unfall- und Verletzungsrisiko vor?

Ein überdurchschnittlich hohes Unfall- oder Verletzungsrisiko im Sinne der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) liegt aus Sicht der Versicherer dann vor, wenn eine Sportart typischerweise mit deutlich mehr körperlichen Gefahren verbunden ist als gewöhnliche Freizeitaktivitäten – und wenn diese Risiken regelmäßig und nicht nur theoretisch auftreten.


🔍 Kriterien für eine gefährliche Sportart:

1. Häufigkeit von Unfällen in der Statistik

  • Versicherer analysieren Unfallzahlen, z. B. aus Unfallstatistiken von Berufsgenossenschaften, Sportverbänden oder Unfallkassen.
  • Beispiel: Motorsport, Kampfsport, Klettern haben signifikant höhere Verletzungsraten.

2. Schwere Verletzungen

  • Nicht nur die Wahrscheinlichkeit zählt, sondern auch die potenzielle Schwere:
    • Querschnittslähmung bei Gleitschirmflügen
    • Schädel-Hirn-Traumata bei Boxsport
    • Lungenriss oder Dekompressionskrankheit beim Tiefseetauchen

3. Fremd- und Eigengefährdung

  • Sportarten mit unkontrollierbaren Faktoren (z. B. Wetter, Gegner im Kampf oder im Spiel) gelten als riskanter. Insbesondere auch
    • Reitsport (Tierverhalten)
    • Paragliding (Witterung)
    • Kampfsportarten wie Boxen, Judo, Kickboxen und Jiu Jitsu

4. Intensität und Frequenz der Ausübung

  • Hobbymäßig gelegentlich → niedriges Risiko
  • Regelmäßig, leistungsorientiert oder wettkampfmäßig → hohes Risiko
  • Beispiel: 1× im Jahr Tandem-Fallschirmsprung ≠ wöchentliches Solo-Springen

5. Professionalisierungsgrad

  • Hobbysport ≠ semiprofessionelle Teilnahme an Turnieren oder Extremsportwettkämpfen
  • Wer aktiv trainiert und sich physisch an seine Grenzen bringt, erhöht sein Risiko – und das des Versicherers.

📌 Beispiele für Einstufung von Sportarten in der BU:

Sportart Typische Einstufung BU-Versicherer
Jogging / Fitnessstudio Kein erhöhtes Risiko
Fußball (Hobby) Meist kein Risiko, je nach Spielniveau
Reiten (regelmäßig) Häufig Zuschlag oder Ausschluss
Klettern (Indoor) Kommt auf die Intensität an
Motorsport Hohes Risiko → meist Ausschluss/Zuschlag
Tauchen (bis 20 m) Je nach Frequenz, oft versicherbar
Fallschirmspringen Meist Ausschluss oder Ablehnung
Kampfsport (Boxen, MMA) Hohe Ausschluss- oder Zuschlagswahrscheinlichkeit

 

Du lebst am Limit – deine Absicherung sollte das auch tun.

Ob auf der Rennstrecke, unter Wasser oder an der Felswand: Deine Leidenschaft verdient Respekt – und deine Existenz braucht Sicherheit.

📋Für welche Berufe gilt die Berufsunfähigkeitsversicherung, wann ist man berufsunfähig und in welcher Höhe und Dauer bewegen sich die BU Renten? 

Weitere Informationen bei Leeb Versicherungsmakler.

Gibt es eine Risikoliste bei BU Versicherungen?

Es gibt keine öffentlich einsehbare BU-Risikoliste – jeder Versicherer bewertet Sportarten individuell und intern. Deshalb ist eine anonyme Risikovoranfrage über einen spezialisierten Versicherungsmakler bei riskanten Hobbys empfehlenswert.

🔽 Weitere Beispiele für gefährliche Hobbys

  • Motorsport (Motocross, Rallye, Kart-Rennen)
  • Klettern, Freeclimbing, Bouldern
  • Fallschirmspringen, Paragliding, Drachenfliegen
  • Tauchen (insbesondere Tiefsee- oder Höhlentauchen)
  • Kampfsportarten (MMA, Boxen, Kickboxen)
  • Reitsport (je nach Intensität)
  • Gleitschirmfliegen, Base-Jumping
  • Privatflugzeuge oder Hobbypilotentätigkeit

⚠️ Wichtig: Ob etwas als gefährlich eingestuft wird, hängt vom Einzelfall und vom Versicherer ab.


🧾 Fazit

Wer eine BU-Versicherung auch bei Ausübung eines gefährlichen Hobbies abschließen will, muss mit einem höheren Beitrag rechnen oder eventuell mit Leistungsausschlüssen rechnen.  Wer gegenüber dem Versicherer das gefährliche Hobby verschweigt, riskiert den kompletten Verlust des Versicherungsschutzes im Schadenfall.

 

FAQ zu Berufsunfähigkeitsversicherung und gefährliche Hobbies
Muss das gefährliche Hobby auch nach Abschluss der BU Versicherung gemeldet werden?

Nur wenn sich das Hobby nach Vertragsabschluss ändert, muss es der Versicherung gemeldet werden. z. B. der Versicherungsnehmer hatte bei Abschluss der BU normale Hobbies wie Fittness oder Schwimmen, u.a. und beginnt dann nach einiger Zeit mit einem gefährlichen Hobby wie Fallschirmspringen. Das nennt sich in der Versicherungssprache Risikowandel und bei den meisten BU-Verträgen besteht bei so etwas eine Meldepflicht.

Wenn ich ein gefährliches Hobby habe, was muss ich der BU-Versicherung mitteilen?

Sämtliche Gesundheitsfragen die der  Versicherer stellt, müssen wahrheitsgemäß beantwortet werden. Das selbe gilt für Fragen zu Freizeitaktivitäten. Gefährliche Hobbys müssen wahrheitsgemäß  im Fragebogen der BU Versicherung angegeben werden.

Was kann sonst passieren?

  • Risikozuschlag: Du zahlst mehr Beitrag oder im Schadenfall leistet der Versicherer gar nicht
  • Ausschlussklausel: Das Hobby ist mitversichert – aber nur der Beruf, nicht das Hobby.
  • Ablehnung: In sehr riskanten Fällen (z. B. Base-Jumping) lehnt der Versicherer ab.
Was passiert, wenn ich den gefährlichen Teil meines Hobbys später nicht mehr ausübe?

Du kannst bei einigen Anbietern eine Risikoprüfung zur Rückstufung des gefährlichen Hobbies und damit verbunden, zur Prämienreduzierung beantragen. Es gibt aber keinen Anspruch darauf. Bitte vorher beim Versicherer erkundigen, ob dies auch Bestandteil des Vertrages sein wird.

Kann ich eine BU trotz gefährlichem Hobby komplett ohne Ausschlüsse bekommen?

Ja, bei moderaten Hobbys (z. B. regelmäßiges Sporttauchen, Hobbyreiten) kann der Versicherer auch ohne Zuschlag oder Ausschluss versichern – aber das ist abhängig von:

  • Umfang der Ausübung des Hobbies. Wer semiprofessionell trainiert, beispielsweise 5 mal die Woche, sollte dies mit dem BU Versicherung besprechen oder besser noch mit dem Versicherungsmakler. Dieser wird sich dann mit dem Versicherer in Verbindung setzen und die Situation verhandeln.
  • Versicherungsgesellschaft. Jeder Versicherer hat andere Konditionen. Auch hier empfiehlt sich einen Versicherungsmakler zu beauftragen, der die besten Konditionen für den Antragsteller findet.
  • Gesundheitsstatus. Wer Vorverletzungen hat oder gesundheitliche Beeinträchtigungen erleidet sollte einen Versicherungsmakler zu Rate ziehen, was in diesem Fall getan werden muss. Ob und wie die BU Versicherung einen Antrag annimmt.
Checkliste für BU Antragsteller
  1. Fragen im Antrag ehrlich beantworten
    Unwahrheiten führen im Schadensfall zur Leistungskürzung oder Leistungsverweigerung.
  2. Gefährliche Hobbies und Aktivitäten genau beschreiben
    Beispiel: Nicht nur „Klettern“ schreiben, sondern „Indoor-Klettern in Hallen, 1–2x monatlich“.
  3. Mehrere Angebote einholen
    Die Risikobewertung variiert stark zwischen Anbietern.
  4. Mit einem spezialisierten Versicherungsmakler arbeiten
    Diese kennen versicherungsfreundliche Anbieter bei bestimmten Hobbys.

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