Mittlerweile arbeiten rund 54 Prozent der Angestellten meistens zu Hause. Home Office Versicherungen für Angestellte decken entsprechend andere und neue   Risikosituationen ab als beim bisher konventionellen Arbeiten im Büro.

Was ist, wenn:

  • Sie zu Hause über das Computerkabel stolpern und sich verletzen oder gar Ihren Rechner aus Versehen beschädigen?
  • Sie sich einen Kaffee in der Küche holen und dabei die Treppe runterstürzen?
  • ein Kurzschluss einen Schmorbrand auslöst und dadurch die gesamte IT Anlage kaputt geht?
  • ein Hacker sich in Ihrer Firmen VPN Leitung als Mitarbeiter ausgibt und Sie zu spät bemerken, dass wichtige Firmendaten gestohlen wurden?

Das sind nur einige Beispiele, für die jedoch Versicherungsschutz bestehen kann. Wir stellen Ihnen vier Versicherungen vor, mit denen Sie gut abgesichert, Ihren Home Office Alltag bewältigen können.

 

 1. Inhaltsversicherung deckt Schäden an der Büroeinrichtung im Home Office

 

Wenn Sie einen Schaden an der Büroeinrichtung erleiden, z.B. einen defekten Rechner, kaputter Bürostuhl oder verschmorte Kabel, leistet die Inhaltsversicherung des Arbeitgebers, solange Sie diesen Schaden im Rahmen der Arbeit erlitten haben.  Sie müssen keine weitere Versicherung abschließen.  Wichtig ist, dass Sie im Interesse der Firma gearbeitet haben, als der Schaden passierte. Egal, ob die Büroeinrichtung Ihnen gehört oder der Firma. Weiterhin wichtig ist der Grund des Schadens. Alle Schäden die durch Feuer, Wasser, Blitz, Kurzschluss, Explosion oder Einbruchdiebstahl verursacht wurden, werden von der Inhaltsversicherung gedeckt.

Beispiel, wenn ein Feuer oder Wasserschaden im Haus ist und dadurch das Laptop in Mitleidenschaft gezogen wurde, muss die Versicherung den Schaden zahlen. Der Versicherer zahlt in diesem Fall den Neuwert des Gerätes. Wenn Sie jedoch über ein  Kabel stolpern und damit das Laptop vom Tisch reißen, so leistet in diesem Fall nicht die Inhaltsversicherung, sondern die Elektronikversicherung. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber, ob er eine Elektronikversicherung für die Firma abgeschlossen hat.

2. Hausratversicherung für Schäden an eigener Büroeinrichtung im Home Office

Wir empfehlen Ihnen auf jeden Fall eine Hausratversicherung abzuschließen. Diese Versicherung schützt alle Gegenstände aus Ihrem Haushalt. Sollten Sie einen Schaden an der Telefon Anlage durch Kurzschluss erleiden und das passierte nicht während Ihrer Arbeitszeit, so leistet hier die Hausratversicherung. Die Inhaltsversicherung Ihres Arbeitgebers ist nicht zuständig. Auch bei der Hausratversicherung gilt: Wenn Sie einen Schaden grob fahrlässig verursachen, so zahlt die Versicherung nur anteilig. Ein Beispiel wäre hierfür, Sie lassen das Fenster gekippt und verlassen das Haus. Jemand bricht bei Ihnen ein und stiehlt das Laptop, das auf Ihrem Tisch stand.

3. Gesetzliche Unfallversicherung für Angestellte im Home Office

Egal ob auf dem Firmengelände, im Büro oder in ihrem Home Office, wenn Sie sich im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeit verletzen, dann leistet hier die gesetzliche Unfallversicherung. Sie bekommen ab einem Jahr bestehender Beschwerden von der gesetzlichen Unfallversicherung eine Rente. Wenn Sie einen Unfall erlitten haben, so muss Ihr Arbeitgeber die Berufsgenossenschaft informieren und dann müssen Sie den Unfall dokumentieren. Am besten gleich nachdem Unfall Fotos machen und ein Protokoll schreiben, damit Sie später keine wichtigen Details vergessen. Wenn Sie jedoch beim Gang zur Toilette zu Hause stürzen und sich einen komplizierten Knöchelbruch z. Beispiel zuziehen, dann gilt das nicht als Arbeitsunfall. Wenn Sie im Büro oder auf dem Firmengelände auf dem Weg zur Toilette stürzen und sich eine schwere Verletzung zuziehen, dann gilt das als Arbeitsunfall. Der Gang in die Küche oder Toilette und Aktivitäten während der Pause gelten beim Home Office nicht als Handlungen am Arbeitsplatz. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen eine private Unfallversicherung abzuschließen. Die gibt es schon ab ca. 60 Euro im Jahr. Damit wären Sie bei längerfristigen Verletzungen in jedem Fall, egal ob Arbeit- oder Privatunfall, abgesichert.

Der Nachteil der Unfallversicherung ist, dass diese erst nach einem Jahr körperlicher Beeinträchtigung leistet. Weitaus besser wäre es eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Eine Rente, auch vorübergehend, zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung, wenn Sie Ihre Arbeit nur noch zu 50 % ausüben können. Abgesehen davon, wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen will, muss kerngesund sein. Die meisten BU Bewerber werden vom Versicherer abgelehnt, weil diese die Gesundheitsprüfung nicht bestehen. Festangestellte, die eine gesetzliche Krankenkasse haben, erhalten ein Krankentagegeld. Privat versicherten empfehlen wir, eine private Krankentagegeldversicherung abzuschließen und die Höhe des Krankentagegeldes von einem Versicherungsmakler berechnen zu lassen.

4. Cyberversicherung für Home Office

Nachdem Sie von zu Hause aus an das Firmennetzwerk angeschlossen sind, machen auch bei Ihnen Hacker keinen Halt. Sogar bei Datentransfer über VPN Netzwerke hacken sich immer mehr IT Verbrecher ein, indem sie sich als ein Mitarbeiter ausgeben und dann wichtige Firmendaten klauen. Ihr Arbeitgeber sollte deshalb eine Cyberversicherung zum Schutz gegen Datenklau, Phishing, Ransomware und Online Betrug abgeschlossen haben. Manche Versicherer schließen Home Office Arbeitsplätze in die Versicherungsvertrag mit ein, womit Sie auch im Home Office als Mitarbeiter im Schutz der Cyberversicherung inbegriffen sind. Sollte Ihr Vorgesetzter das nicht abgeschlossen haben, raten wir ihnen dies mit ihm zu besprechen.