Die Berufsunfähigkeitsversicherung kann einen Versicherungsantrag aus folgenden Gründen ablehnen:

  1. Vorerkrankungen oder bestehende gesundheitliche Probleme, die das Risiko einer Berufsunfähigkeit erhöhen könnten
  2. gefährliche Berufe oder Tätigkeiten, die ein höheres Risiko für Berufsunfähigkeit mit sich bringen
  3. falsche oder unvollständige Angaben im Antragsprozess.

Bevor es zu einer Ablehnung wegen Vorerkrankung oder gesundheitlicher Probleme kommen könnte, empfehlen wir im Vorfeld, beim Versicherer eine anonyme Risikovoranfrage stellen zu lassen, am besten von Ihrem Versicherungsmakler. Vor allem, wenn der Antragsteller in der Vergangenheit eine Erkrankung hatte.

BU – Anonyme Risikovoranfrage machen

Eine anonyme Risikovoranfrage ist eine Anfrage, die Sie als potenzieller Versicherungsnehmer stellen können, um Informationen über Ihre Versicherbarkeit zu erhalten, ohne persönliche Daten preiszugeben. Bei dieser Art von Anfrage werden keine personenbezogenen Informationen wie Name und Adresse  angegeben.

Die anonyme Risikovoranfrage ermöglicht es Ihnen, vorab herauszufinden, ob die Versicherungsgesellschaft bereit wäre, Sie aufgrund bestimmter Umstände oder Vorerkrankungen zu versichern. Dies kann hilfreich sein, wenn Sie Bedenken haben, dass bestimmte Faktoren Ihre Versicherbarkeit beeinträchtigen könnten.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine anonyme Risikovoranfrage keine verbindliche Zusage für eine Versicherung darstellt. Die Versicherungsgesellschaft kann nach Erhalt weiterer Informationen oder bei der eigentlichen Antragsstellung immer noch entscheiden, ob sie Sie Ihren Antrag annimmt oder nicht.

BU – Ablehnung nach anonymer Risikovoranfrage

Wenn Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) aufgrund einer anonymen Risikovoranfrage abgelehnt wurde, gibt es verschiedene Schritte, die Sie unternehmen können, um eventuell doch noch eine Aufnahme zu erreichen:

Um gegen eine Ablehnung aufgrund Ihrer Patientenakte vorzugehen, könnten Sie folgende Schritte unternehmen:

  1. Schritt: Stellen Sie bei Ihrem Hausarzt einen Antrag auf Zustellung der Patientenakte.

2. Schritt: Wenn Sie die Patientenakte erhalten haben, schauen Sie mit Ihrem Versicherungsmakler sämtliche Diagnosen durch. Gab es vor einigen Jahren gesundheitliche Beschwerden, die eine Ablehnung zur Aufnahme in die Versicherung rechtfertigen und sind diese Beschwerden bzw. Krankheiten mittlerweile komplett abgeklungen, so setzen Sie sich mit dem Arzt in Verbindung und bitten Ihn um Korrektur. Wenn Sie mehrere Hausärzte hatten und bei mehreren Ärzten in Behandlung waren, so macht es Sinn eine Patientenakte bei der Kassenärztlichen Vereinigung zu beantragen. Auch in diesem Fall empfiehlt es sich alle ärztlichen Befunde durchzugehen und eventuell um Berichtigung zu bitten. Beispiel: Vor einigen Jahren wurde ein Bandscheibenvorfall bei Ihnen diagnostiziert. Mittlerweile sind Sie komplett beschwerdefrei, der Bandscheibenvorfall ist abgeheilt.  In diesem Fall sollte der behandelnde Orthopäde aufgesucht werden und um eine neue Diagnose gebeten werden. Somit kann die BU die Gesundheitsprüfung nicht mehr ablehnen, einer Aufnahme in die Berufsunfähigkeitsversicherung stünde nichts mehr im Wege.

  1. Schritt: Sollte die Versicherung eine Aufnahme trotzdem verweigern, so sollten Sie schriftlich Widerspruch bei der Versicherung einlegen. Legen Sie Ihre Argumente dar und fügen Sie gegebenenfalls zusätzliche medizinische Unterlagen oder andere relevante Informationen bei.
  1. Schritt: Rechtliche Beratung suchen. Wenn der Widerspruch erfolglos bleibt oder wenn Sie der Meinung sind, dass Ihre Rechte verletzt wurden, können Sie sich an einen Anwalt oder Ihren Versicherungsmakler wenden, um Ihre rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen. Ein Experte kann Ihnen helfen, Ihre Rechte zu verstehen und gegebenenfalls weitere Schritte einzuleiten.

 Alternative Lösungen zur BU

 1. Spezielle BU Tarife bei Vorerkrankung

Wenn ein Antragsteller aufgrund von Gesundheitsproblemen von einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgelehnt wurde und zusätzlich ein Widerspruch erfolglos eingelegt wurde, so gibt es dennoch einige Optionen, um eine BU abzuschließen. Eine Möglichkeit besteht darin, nach Versicherungsgesellschaften zu suchen, die spezielle Tarife für Personen mit Vorerkrankungen anbieten. Diese Tarife können zwar teurer sein oder bestimmte Ausschlüsse enthalten, aber sie ermöglichen es Personen mit Gesundheitsproblemen dennoch, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

2. BU Alternative – Unfallversicherung

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine alternative Versicherungslösung wie eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder eine Unfallversicherung in Betracht zu ziehen. Eine Unfallversicherung leistet bei dauerhaften Unfallschäden ab einem Jahr nach dem Unfall. Die genauen Bedingungen und Leistungen einer Unfallversicherung können je nach Versicherungsunternehmen variieren, aber typischerweise umfasst sie folgende Leistungen:

  • Invaliditätsleistung: Wenn der Versicherte aufgrund eines Unfalls dauerhaft beeinträchtigt wird und dadurch seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, wird eine Invaliditätsleistung gezahlt. Die Höhe der Leistung hängt von der Schwere der Invalidität ab.
  • Todesfallleistung: Wenn der Versicherte durch einen Unfall stirbt, wird eine Todesfallleistung an die Hinterbliebenen gezahlt.
  • Krankenhaustagegeld: Eine tägliche Geldleistung wird gezahlt, wenn der Versicherte aufgrund eines Unfalls im Krankenhaus behandelt werden muss.
  • Genesungsgeld: Eine einmalige Geldleistung wird gezahlt, um den Versicherten bei der Genesung nach einem Unfall zu unterstützen.

 3. BU Alternative – Schwere Krankheiten Versicherung.

Eine schwere Krankheiten Versicherung bietet finanziellen Schutz, wenn der Versicherte an einer schweren Krankheit erkrankt. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Krankenversicherung, die die Kosten für medizinische Behandlungen und Arzneimittel abdeckt, zahlt eine schwere Krankheiten Versicherung eine festgelegte Geldsumme aus, wenn bestimmte schwere Erkrankungen diagnostiziert werden.

Die genauen Bedingungen und abgedeckten Krankheiten können je nach Versicherungsunternehmen variieren, aber typischerweise umfassen sie Erkrankungen wie Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und bestimmte Arten von Organtransplantationen. Die Auszahlung der Versicherungssumme erfolgt in der Regel nach der Diagnosestellung und kann vom Versicherten frei verwendet werden, um beispielsweise medizinische Behandlungskosten zu decken oder den Lebensunterhalt während der Krankheit zu sichern.

Eine schwere Krankheiten Versicherung kann als eigenständige Police abgeschlossen werden oder als Zusatzleistung zu einer bestehenden Krankenversicherung. Sie dient dazu, finanzielle Belastungen im Falle einer schweren Erkrankung zu mindern und dem Versicherten mehr Flexibilität bei der Bewältigung der damit verbundenen Kosten zu bieten.

Franz Leeb Versicherungsmakler München und sein Team stehen Ihnen für weitere Fragen jederzeit gerne zur Verfügung.

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